| Ein Boot muss her:
Bootskauf:
In jungen Jahren habe ich oft Wanderungen mit dem Kanadier gemacht. Es war immer ein wunderschönes Erlebnis, aber das Ausleihen der Boote war, mit Abholung und Rückgabe, immer anstrengend und Zeitaufwendig. So wurden mit den Jahren die Touren auch immer seltener. Zumal es immer wieder vorkam, das wir für Kratzer bezahlen sollten, die schon vorher da waren. ( Beim Bootsverleih immer vorher im Internet die Bewertungen anschauen ). Gereizt hat es mich aber immer. So haben wir dann 2016 angefangen nach gebrauchten Booten zu schauen. Natürlich gilt hier wie bei allem... Je fertiger, um so billiger. Bei Booten bedeutet das schlicht, das sie mehr tiefe Kratzer haben. Mein Budget war wie so oft begrenzt, doch nach eifriger Suche hatte ich einen Kanadier mit drei Sitzen gefunden. Von Anfang an war klar, das es einer aus PE sein sollte. Das hält meiner Ansicht nach einfach besser und länger. Im Internet sah er noch recht gut aus und so habe ich mich auf den Weg gemacht. Vor Ort hab ich wie schon oft die Erfahrung gemacht, das der Schein auch trügen kann. Kurz, der Zustand war nicht ganz so gut. Na ja, der Preis hat soweit gepasst und man ist ja Heimwerker. Zuhause habe ich dann das Boot erstmal gründlichst gereinigt und eine Bestandsaufnahme gemacht. Die tiefen Kratzer wollte ich mit Spachtel verschließen. Alle Sitzverschraubungen sollten erneuert und frisch abgedichtet werden. Der Stauraum, der nicht dicht zu verschließen war, mit einer Dichtung versehen und wieder gängig gemacht werden. Der Rammschutz an der Seite war auszutauschen und etwas Dicker sollte er auch werden. Die Risse die sich im Rumpf hinten gebildet hatten, sollten gesichert und verstärkt werden. Am hinteren Kiel, sollte eine Verstärkung angebracht werden, da man hier (Der schwerere sollte da sitzen) öfter Grundberührung hat. Letztlich wollte ich ihn nicht mehr in Oliv, sondern etwas farbiger.
Zuerst habe ich Alle Teile ausgebaut, dann die beschädigte Schutzleiste entfernt und das Boot abgeschliffen. Dann habe ich das ganze Boot mit Kunststoffspachtel in zwei Arbeitsgängen geglättet. Nach dem ersten Mal spachteln habe ich nochmal geschliffen. Man sieht auch schon, das ich die Vertiefung für die neue Schutzleiste abgeklebt habe. Das ist wichtig, damit der PE Kleber nacher auch gut hält. Als nächstes habe ich die Sitze mit alten Spannbändern, neu bezogen und die Metallteile entrostet und neu lackiert. Mit Epoxidharz habe ich dann, mit Hilfe von Glasfasermatten, die Risse verstärkt und verschlossen und die Verstärkungen am Rumpf gefertigt. Jetzt war die Lackierung dran. Die Farbauswahl war eher spontan im Baumarkt. Ich wollte es eher ungewöhnlich haben. Genommen habe ich Sprühfarben für den KFZ Bereich. Das Muster entstand durch Abkleben mit Tape und alten Zeitungen. Jede Farbe hat drei Schichten und ist nochmal mit zwei Schichten Klarlack überzogen. Nach der Lackierung wurden die Sitze wieder eingebaut. Die Verschraubungen habe ich mit Sanitärsilikon zusätzlich abgedichtet. Man kann auf dem Bild von der fertigen Lackierung, auch die Fender sehen. Ich habe mir davon sechs Stück gemacht, damit auch beim Anlegen, oder in der Schleuse, weniger passieren kann. Sie bestehen aus einer zerteilten Poolnudel aus dem Badebedarf. oben wurde eine lange Schrauböse eingeklebt und mit Seilstücken und Karabinerhaken an den Sitzen befestigt. Der Behälter wurde nach den nötigen Instandsetzungen und dem Anbringen einer Dichtung am Deckel, wieder eingebaut. Die Schutzleiste habe ich aus einem flachen Gartenschlauch gefertigt, den ich in einem Baumarkt gefunden habe. Das hat wirklich gepasst wie dafür gemacht und lässt sich mit dem PE Kleber wunderbar befestigen.
Das Boot hat nun im Verlauf des Jahres schon zwei Touren auf der Donau mitgemacht um es ausgiebig zu testen. Alles ist Wunderbar dicht und die Lackierung erfreulich widerstandsfähig. Das immer wieder kleinere Kratzer entstehen ist aber auch normal und nicht schlimm, das gehört einfach dazu.
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